Gefühle anderen gegenüber - wovon hängen sie ab?
Sehr oft hängen sie mit davon ab, wie der andere sich verhält, was er tut oder getan hat, ob er sich in meinen Augen "angemessen" verhält, ich will bewusst nicht richtig sagen. Denn richtig ist für jeden etwas anderes, klar gibt es allgemein gültige Sachen, wie Betrug oder Missbrauch oder Mord - ansonsten ist es aber sehr individuell.
Aber wovon hängt es ab und in wie weit sollte ich das überdenken?
Da kann es sein, ich lerne jemanden kennen den ich dann mag oder schätze, und dann tut er etwas, das mir gar nicht gefällt - und schwupps, sind mein Gefühle für ihn, die ich ja hatte, im Keller. Wir meinen dann, das sei ja berechtigt, weil SOWAS hätte ich nie von ihm / ihr gedacht - aber genau da tappen wir in unsere eigene Falle.

Wir haben in einem solchen Fall Vorstellungen, und wenn der andere diesen nicht entspricht ist er "unten durch" oder was auch immer. Weil er MEINEN Vorstellungen (oder auch den allgemeinen Vorstellungen) nicht enspricht. Doch wie Kryon sagt, die Dinge sind nicht wie sie scheinen:
Es ist gerade mal eine Ebene die ich da wahrneme, und daneben gibt es viele weitere - die Mensch gewöhnlich nicht wahrnimmt. Also be-urteilt er das nach seinem eigenen Maß - und schon sitzt er mal wieder in der Falle. Denn so lange wir beruteilen, sind wir nicht wirklich frei, nicht wirklich in der Liebe, ehren und achten den anderen nicht wirklich in seinem Auch-Gott-Sein.
Das heißt nun nicht, das ich jeden lieben muss - das heißt aber sehr wohl das jeder mein Mitgefühl haben kann, und wenn es einer ist, den  ich sehr mag, warum sollte ich es nicht mehr tun?
Wenn ich wirkich keine Wertung mehr habe, dann kann einer, den ich mag oder liebe, tun was er will, und ich werde ihn nicht beruteilen, denn Liebe beurteilt nicht.
Anders herum: so lange ich bemerke, das ich noch so reagiere, sollte mir klar werden, das ich noch Reste von beurteilen in mir habe, und es als Chance nutzen, mich wieder ein wenig freier zu machen, in dem ich das bewusst ändere. In dem ich mir einmal mehr klar mache, das es nur eine Ebene ist, und das ich nicht weiß, was für Intenionen derjenige hatte, so zu reagieren oder so zu handeln, weil ich nicht weiß, was für Absprachen es waren, die erfüllt worden sind. Also wenn ich in irgend einer Weise vom Verhalten eines anderen enttäuscht bin, zeige ich damit nur, das ich Vorstellungen hatte, die sich nicht erfüllen. Der Fehler liegt also bei mir, weil ich eine vorgefertigte Meinung hatte. Und warum sollte sich ein anderer nach meiner Meinung verhalten?
Es ist das alte Spiel von dem war ich als richtig und falsch betrachte, und immer wenn sich jemand nicht so verhält, wie ich es meine, oder wie es mir gefällt, dann kann ich es als Hinweis anschauen, das ich immer noch gewisse Vorstellungen habe.

Auch hier ist das annehmen die Lösung,  das liebevolle annehmen,  die völlige Akzeptanz,  mir und anderen gegenüber, und wieder ist damit etwas mehr Klarheit und Wertungslosigkeit in mir.
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