"Mensch" geht davon aus, er hat einen freien Willen, er kann alles entscheiden, wohin er geht, was er macht, wie er lebt.

Und das trifft für viele Dinge auch zu – allerdings mit einer fetten Einschränkung. Und die ist: solange es mit dem göttlichen Willen kompatibel ist.

Es ist ja nicht der Mensch, der die Entscheidung für ein Leben trifft, sondern der Mensch ist das Ergebnis der Entscheidung eines Bewusstseins, für ein Leben und für Erfahrungen hier auf der Erde. Und dieses Bewusstsein trifft eine Auswahl, was es erfahren will, es legt also die Rahmenbedingungen fest. Innerhalb dieser hat der Mensch seinen Bewegungsspielraum, und ganz klar: wir sind keine Marionetten ! Doch wenn es (das Leben) in eine ganz andere Richtung läuft, wenn der Mensch etwas oder irgend wohin möchte das dem, was das Bewusstsein erfahren will, sozusagen dem "Ziel" des Lebens entgegen steht, wird ein Ereignis eintreten, das den (Lebens)Weg wieder in die gewünschte Richtung lenkt. Wenn der Mensch sich nun dagegen sperrt, er WILL nicht, er sagt hartnäckig NEIN! wird es schwierig. Da befindet sich das Leben dann in Bereichen, die schwierig sind, die sehr herausfordernd sind, da bekommt Mensch dann vermeintlich Steine in den Weg gelegt und gerne glaubt er in solchen Situationen daran, das es ein Schicksal gibt, das es nicht gut mit ihm meint.

Doch jeder ist sein eigenes „Schicksal“, denn es ist einzig und allein MEIN Bewusstsein, das, dessen Teil ICH BIN, das versucht, in diese Erfahrungen, in die es gehen wollte, auch hinein zu kommen.

Und ES wird immer den weiteren Überblick haben, ES kann so viel mehr aushalten und annehmen, und ES kann den Menschen ziemlich nerven – weil er nicht weiß, was ES will, bzw. weil er nicht mal weiß, das es ES überhaupt gibt. So muß Gott herhalten und wird für alles verantwortlich gemacht ( wie kann Gott das blos zulassen) doch das ist nun die völlig falsche Adresse.

Das Leben fließt, wenn wir es erlauben, annehmen, zulassen. Doch wenn Mensch (Ego) partout seinen Weg gehen will, sei es weil es bestimmt Wünsche hat, weil es sich beeinflussen lässt ( z.B. vom Massenbewusstsein, das uns erzählt was sein sollte), wird er sehr viele Schwierigkeiten haben. Er rennt gegen Mauern, sinnbildlich, er stürzt, er stolpert – und es wird alles blos schlimmer.

Freier Wille ? - nein, nicht wirklich. Du kannst entscheiden, was du heute anziehst, du kannst entscheiden was du isst, oder was du im Fernsehen anschaust. Doch wenn es an lebenswichtige Dinge geht, und da meine ich welche Beziehungen du hast, welche Arbeit, welche Umgebung – dann ist es vorteilhaft, sich nicht auf ein „unbedingt wollen“ einzulassen – denn meistens wird das sowieso nichts. Allerdings gibt es keine Regeln, denn jedes „Wesen“ ist einzigartig, und jedes Bewusstsein trifft seine eigenen Entscheidungen. Doch wie oft hat etwas, das du dir gewünscht hast, wirklich so geklappt? Wie oft sind deine Vorstellungen eingetreten? Und wie oft war es anders? Das heißt ja nicht, das es schlechter ist, oder war, es kann ja auch viel besser sein, aber mal ehrlich: wie oft sind die Dinge tatsächlich so gewesen wie gedacht ?


Aber wie viele unerfüllte Träume hast du ? Da ich auf mehr als ein halbes Jahrhundert zurückschaue, kann ich da einiges einbringen.

Mein Beruf war überhaupt nicht das, was ich machen wollte, und das, was ich tun wollte, hat sich einfach nicht ergeben. Also kam es dazu, eine Beruf zu lernen, der mir gar nicht gefiel. Ich hatte vor nach der Ausbildung was anderes zu lernen, doch als junger Mensch war ich dann froh, erst mal etwas Geld zu verdienen, damit ich den Führerschein machen konnte, damit ich ein Auto kaufen konnte, ausgehen, Spaß haben. Das war zu diesem Zeitpunkt wichtiger. Dann lernte ich meinen Mann kennen, heiratete, und bekam dann Kinder. Auch da war der Beruf Nebensache. Nach 10 Jahren trennte ich mich von meinem Mann, sorgte von da an alleine für die Kinder, auch da macht man – sofern man einen Arbeitsplatz hat – keine Experimente – ich jedenfalls nicht. Und so vergingen die Jahre, die Kinder wurden erwachsen, und eine neue Partnerschaft habe ich nicht gefunden. Zwar waren da durchaus eine Verliebtheiten, und ich mag Männer, und „eigentlich“ mögen Männer mich auch, aber es ging nichts – und seit 15 Jahren hab ich es sein lassen, lebe für mich.

Also schaue ich nach einem halben Jahrhundert zurück, stelle fest, das ich meine Talente, die in einem ganz anderen Bereich liegen als meine Arbeit, nicht genutzt habe. Ich lebe schon lange alleine – auch nicht das, was ich wollte. Und habe ne ganze Weile damit gehadert, einiges falsch gemacht zu haben, vergeudet (mein Talent) zu haben, nicht genutzt – seuffzz.


Das ist die Oberfläche, doch darunter sieht es ganz anders aus.

Wenn ich einen Beruf erlernt hätte, der meinen Talenten entsprochen hätte, wäre ich gut gewesen, das weiß ich. Ich hätte Erfolg gehabt, ich hätte wahrscheinlich gut verdient, und mein Leben wäre ein ganz anderes geworden.

Doch darum ging es nicht, in diesem Leben – um Erfolg, oder darum viel Geld zu haben.

Es ging in meinem Leben darum, mich zu öffnen, mein Bewusstsein zu öffnen, auszudehnen. Dazu war es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen – denn es kommt alles in Bewegung wenn wir fragen – und die wichtigste Frage war: Was ist dieses Leben überhaupt? Warum gibt es sowas, warum bin ich hier, was ist der Sinn, wozu.......


Hätte ich nun Erfolg und Geld gehabt, oder eine glückliche Partnerschaft – ich hätte mir diese Fragen nie gestellt. Es war nötig, eine gewisse Unzufriedenheit zu haben, um mir diese Fragen zu stellen. Es war wichtig, an Grenzen, auf Widerstände zu stoßen, damit ich dahin komme, hinter die Kulissen schauen zu wollen.

Und damit war alles genau passend. Ich weiß das – inzwischen – und doch habe ich eine ganze Zeit gebraucht, mich damit auszusöhnen. Es anzunehmen, weil ich es als der Mensch, der ich auch bin, schon gerne anders gehabt hätte. Nun ist es zu spät – für manches, jedenfalls, mit 56 brauch ich keinen neuen Beruf mehr erlernen.


Will ich auch nicht.


Denn es ist etwas anderes eingetreten:

In dem ich alles so, wie es ist, angenommen habe, völlig, ohne noch irgend etwas nachzutrauern, in dem ich keine Ziele mehr habe, nichts von dem ich meine, ich müsste es haben, sondern mich meiner Essenz, meinem ICH BIN völlig hingegeben habe, gesagt habe: Ja, okay, ich bin einverstanden, völlig,

hat sich alles verändert.


Ich kann das kaum beschreiben, denn ich fühle mich so unendlich wohl, so geborgen, so sicher, das ist unbeschreiblich.

Und es erscheint paradox:


in dem ich die menschlichen Bedürfnisse aufgegeben habe, habe ich alles erhalten, was ich jemals wollte!


Adamus of Sovereing Domain hat Anfang Mai drüber gesprochen,link das der Mensch erst in der Verbindung mit dem göttlichen Selbst seinen freien Willen wiedererlangt.

Genau so ist es, ich weiß es, weil ich es selbst erfahren habe.


In dieser völligen Akzeptanz und dieser Aufgabe, dem scheinbaren aufgeben liegt die Freiheit, alles zu tun, was ICH will.


( Und nebenbei: Aufgabe – bezeichnet einmal eine Aufgabe, also etwas das ich tun sollte, und genau so das aufgeben, also loslassen. Interessant, nicht ? )


Also führt der Weg zum freien Willen über das Aufgeben des menschlichen Willen und der Hingabe an den göttlichen Willen.


 

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